Sponti - Demonstration für den Erhalt des Wohn- und Kulturprojekts in der Rigaer Str. 94 und der Liebigstr. 14.
Am 19. Juli demonstrierten spontan über 50 SympathisantInnen zu dem Haus von Suitbert Beulker (dem Besitzer der Rigaer Str. 94 und der Liebig Str. 14) in Frohnau. S. Beulker versucht seit dem er das die Häuser gekauft hat die darin ansässigen linken Wohn- und Kulturprojekte zu vertreiben. Dies wurde seither immer mit massiven und entschlossenen Gegenaktionen begleitet. Erst im Juni diesen Jahres hat S. Beulker mehrere Räumungsklagen für die noch besetzten Räume in der Rigaer94 erwirkt.
Da eine von Bewohnern und Bewohnerinnen der Rigaer94 angemeldete Demonstration am 15. Juli, für den gesamten Bezirk Frohnau, dem Wohnort von S. Beulker, von der Polizei verboten wurde, demonstrierten Bewohner-/innen und Sympathisanten am 19. Juli spontan. Zum einen richtete sich diese Demonstration gegen das Verbot der Polizei. Zum anderen wollten die Bewohner-/innen und Sympathisanten dem Besitzer S. Beulker “auf die Pelle rücken” um ihm zu symbolisieren das sie sich nicht einfach aus ihrem Lebensraum und ihren Projekten vertreiben lassen. Da für den Herbst die ersten Räumungen, einzelner Räume, in der Rigaer 94 erwartet werden, verschärft sich dieser Konflikt.
Die Demonstration verlief friedlich aber dennoch kraftvoll, entschlossen und lautstark zu dem Haus von S. Beulker, wo die Demonstration aufgelöst wurde. Im Anschluss an die Demonstration nahm die eingetroffene Einsatzhundertschaft der Polizei die Personalien von einer größeren Gruppe Jugendlicher auf und erteilten Platzverweise.
Dies wird nicht die letzte Aktion gewesen sein mit der wir auf unsere Situation und unser bedrohtes Projekt aufmerksam machen und versuchen uns gegen die Vorhaben von S. Beulker zu wehren. Unsere Situation ist verdammt ernst. Wir befürchten das S. Beulker noch in diesem Jahr die besetzten Räume in unserem Projekt räumen will. Auf unsere Forderung nach Rahmenmietverträgen für die besetzten Räume sowie das gesamte Wohnprojekt ist er bislang nicht eingegangen. Von daher machen wir mit unseren Aktionen weiter.
Es ist festzustellen das es eine neue Dynamik innerhalb der linken und autonomen Szene gibt. So kam es bereits bei der Räumung des Ungdomshuset in Kopenhagen zu bundesweiten Protestaktion in über 20 Städten. Auch die erfolgreichen Aktionen gegen den G8 in Heiligendam haben für einen neuen Schub innerhalb der Bewegung gesorgt. Nun sind in Berlin mehrere Hausprojekte wie die Köpi oder die Rigaer 94 bedroht, das verspricht ein heißer Herbst zu werden.
Nach der Demo kam es noch zu einer spontanen “Reclaim the S-Bahn!” - Party wo die Bullen sichtlich überfordert waren. Auch ihr hilfloses “Sagt uns mal bitte wo ihr hinwollt” hatte ihnen nicht weitergeholfen und so zog sich die Party noch 40 Minuten hin. Ein Kassettenrecorder lieferte den entsprechenden Soundtrack und die Stimmung war mehr als ausgelassen. Alles in allem war es eine gelungene Aktion, jenseits von Latschdemos und nächtlichen Spaziergängen.
Werdet selber aktiv und achtet auf Ankündigungen.
Anmerkung: Für die Leute die kontrolliert wurden, sollten die Bullen oder die Staatsanwaltschaft stressen, meldet euch bitte unter rigaer94@squat.net.
Solidarische Grüße nach Hennigsdorf, Chemnitz, Genf, der Köpi und alle die wir vergessen haben.
Freiräume werden erkämpft und nicht erbettelt!
www.rigaer94.squat.net
www.rigaer-strasse.blogspot.com
Freitag, 20. Juli 2007
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